
Sandra Israel-Niang (Hrsg): Perec Opoczynski - Bücher und Brot
In diesem Band finden sich Texte aus allen drei größeren Schaffensperioden Opoczynskis, angefangen mit Berichten aus ungarischer Kriegsgefangenschaft im Ersten Weltkrieg, über Miniaturen, kurzen Reportagen und Gedichten aus der Zwischenkriegszeit bis hin zu einigen seiner bedeutenden Ghettoreportagen für das Oyneg-shabes Archiv. Die Übersetzung von Sandra Israel-Niang macht den Lesenden mit der literarischen Qualität der Texte, ihrem historischen Wert, als auch mit dem Autor selbst als Chronisten und wichtigem Akteur und Denker des Widerstands gegen die Naziherrschaft vertraut.
Perec Opoczynski war ein 1892 in Lutomiersk/Polen geborener Journalist. Als „the most diligent of all“ (Rokhl Auerbach) trug Peretz Opoczynski mit einer Vielzahl von Reportagen, Miniaturen und Kurzgeschichten zum Oyneg-shabes-Archiv des Warschauer Ghettos bei. Opoczynski erhielt eine klassische Ausbildung im kheyder, lernte später in einer litauischen Jeshiva und plante in Frankfurt Rabbiner zu werden, was ihm aus wirtschaftlichen Gründen nicht gelang. Nach Fabrikarbeit und Tätigkeiten als Hebräischlehrer und Schuster war er schließlich in Lodz und Warschau bei verschiedenen jiddischsprachigen Zeitungen journalistisch tätig. Im späteren Ghetto erhielt er eine Anstellung als Briefträger und bekam so Einblicke in den Alltag der Bevölgerung, die er in seinen Reportagen detailreich beschrieb. Opoczynski wurde mit großer Wahrscheinlichkeit im Frühjahr 1943 in Treblinka ermordet.
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